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Nachdem ich im Juni 2016 am Spessart Gymnasium Alzenau mein Abitur gemacht habe, wusste ich noch nicht so recht, was ich beruflich mit meinem Leben anfangen sollte. Daher habe ich mich für einen beruflichen Bereich entschieden, mit dem ich bisher nie etwas zu tun hatte, nämlich einem Bundesfreiwilligendienst in einer sozialen Einrichtung. Obwohl es anfangs beidseitiges Bedenken gab, als junger Mann länger und eng mit den Geflüchteten und den lernbehinderten jungen Frauen zu arbeiten, begann meine Arbeit zum Oktober 2016.
Schon innerhalb der ersten paar Wochen wurde ich zu einem wichtigen Teil des Alltags der jungen Frauen, ich durfte ihnen bei ihren Aufgaben helfen sowie eigene Aktivitäten planen. Neben einer eigenen Halloween-Party vertrat ich unter anderem eine länger krankgeschriebene Kollegin, wobei die Mädchen und ich während der Hauswirtschafts-Zeit zusammen viel Spaß und laute Musik hatten. Natürlich gab es auch immer wieder einige Gespräche, wenn die Mädchen ihre Probleme mit gleichaltrigen Jungs besprechen wollten, auch diese endeten meistens als spaßige Unterhaltung.
Auch mit den Mädchen der heilpädagogischen Gruppe, also unbegleitete minderjährige weibliche Ausländer, hatte ich viel Spaß bei der Arbeit. Wir haben zusammen viel Deutsch geübt, Hausaufgaben gemacht und ich habe für die Mädchen eingekauft.
Dabei war das Betriebsklima immer sehr kollegial und vertraut, ich hatte immer das Gefühl, ein Teil einer großen Familie zu sein, die jedes Problem zusammen angeht. Besonders hat mir gefallen, dass ich sehr viele Freiheiten hatte, also jederzeit eine Idee, die ich hatte, selbst weiter planen und umsetzen konnte, wenn es darum ging, etwas mit den Mädels zu erleben.
Ich konnte mich zudem immer wieder daran erfreuen, wie viel Spaß die Mädchen hatten, wenn wir etwas zusammen unternommen haben, zum Beispiel einen ausgiebigen Schwimmbadbesuch im Januar.
Zu guter Letzt möchte ich noch ein paar Worte zu den Seminaren loswerden, die man im Zuge des Bundesfreiwilligendienstes besuchen muss. Auch wenn ich anfangs wenig Interesse an den Seminaren hatte, hat mich schon das erste, Thema politische Bildung, sehr überzeugt. Mit gleichgesinnten jungen Menschen lebt und lernt man einige Tage zusammen, in diesem Fall von tollem Wetter und sehr viel Schnee im Bayerischen Wald. Die anderen Seminare waren nicht weniger interessant, auch dort habe ich sehr viele nette Menschen getroffen und Freundschaften geschlossen.
Obwohl ich leider nur sechs Monate lang ein Teil dieser Einrichtung sein konnte, habe ich in dieser Zeit viel gelernt und viele Erfahrungen im Umgang mit anderen gemacht.
Ich bin mir sicher, dass ich noch lange von diesen Erlebnissen profitieren kann und freue mich sehr, alle einmal wiederzusehen.

Felix R.

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