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Kreatives Tun fördert die Freude am Gestalten und am Spüren mit allen Sinnen. Es lädt dazu ein, selbstvergessen in eine Tätigkeit einzutauchen und zugleich zur eigenen Mitte zu finden. Dazu findet einmal wöchentlich ein offenes Gruppentreffen  im Kunstraum statt.

Dabei unterstütze ich, Silvia Schüssler, als Maltherapeutin unsere Klientinnen.

Das Kreativ-Angebot ist als offenes Gruppentreffen angelegt und richtet den Fokus auf gemeinsames kreatives Gestalten und Entspannung innerhalb einer Gruppe von Müttern und Kindern. Zusätzlich biete ich maltherapeutische Arbeit im Einzelsetting an. Hierbei stehe ich im fachlichen Austausch mit unseren beiden Psychologinnen.

Zu Beginn einer maltherapeutischen Einheit stelle ich Fragen wie: Was brauchen Sie heute besonders? Was fehlt gerade? Was kann gefeiert werden? Welches Bild haben Sie vor Augen, das Sie mit angenehmen und stärkenden Erinnerungen verbinden? Jede dieser Fragen kann zu Bild-Ideen führen oder zu spontanen Mal-Impulsen. Ganz grundsätzlich geht es darum, bildlich umzusetzen, wie die Malende selbst sich für die Erfüllung ihrer eigenen Bedürfnisse einsetzen möchte und welche Unterstützung sie hierfür hinzuziehen kann.  Die Möglichkeiten, die gewählt werden, fallen dann individuell sehr unterschiedlich aus.

Zum Beispiel malte eine Klientin als innere Unterstützung einen Ort, den sie als Kind und Jugendliche gerne aufsuchte und der ihr heute als Erinnerung Mut macht. In der bildlichen Umsetzung vertieft sich die Klientin beim Malen in diese Erinnerung und spürt den damit verbundenen Gefühlen nach. In der Regel kann dadurch ein Erinnerungsanker gesetzt werden, der im Alltag in schwierigen Situationen mit dem Mut und er Unterstützung verbindet.
Eine andere Klientin malte ein Bild vom gemeinsamen Picknick in ihrer früheren Pflegefamilie, die sie weiterhin als sehr Halt gebend empfindet. Die Klientin formulierte einen ermutigenden Satz, den ihr die Familie sagen könnte und der auch mit ihrem inneren Erleben der Unterstützung durch diese Menschen übereinstimmte.

Beim Begleiten des den Malprozesses schenke ich der Klientin meine volle Aufmerksamkeit und Empathie. Um die Konzentration und Vertiefung nicht zu stören, interveniere ich wenig mit Worten und möglichst nur an Stellen, an denen das Malen stockt, Fragen auftauchen oder sich starke Gefühle zeigen.

Da diese Schilderungen hier ohne die gemalten Bilder der Klientinnen etwas „farblos“ erscheinen mögen, möchte ich erklären, dass es meine Aufgabe als Maltherapeutin ist, den achtsamen Umgang mit den Bildern zu pflegen. Es gilt, die Bilder vor jeglicher Bewertung – auch vor Lob – zu schützen. Für die Malende ist die im Malprozess entstandene innere Bedeutung des Bildes am wertvollsten. Der Wert des Gemalten liegt in der Verbindung zum inneren Bild. Im Kontakt mit diesem inneren Bild entfaltet sich dessen intensive Wirkung als Orientierung in Alltagssituationen. In dieser Weise kann das Gemalte zu Klärungsprozessen und zu angestrebten Verhaltens- und Haltungsänderungen beitragen.

Silvia Schüßler

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